Edition der „Theologischen Jugendschriften“ F.W.J. Schellings Bd. II/1,2: Frühe theologische Arbeiten 1789-1790 und Bd. II/2: Frühe theologische Arbeiten 1789-1792 (FWF Projekt P 25542-G15)

Friedrich Wilhelm Joseph Schelling

Friedrich Wilhelm Joseph Schelling

Editionsprojekt in Zusammenarbeit mit der Schelling-Kommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, gefördert vom FWF. Der Wissenschaftsfonds. 

Friedrich Wilhelm Joseph Schelling (1775-1854) gehört zu den bedeutendsten und einflussreichsten Vertretern des Deutschen Idealismus. Im Jahre 1790 begann er mit einer Sondergenehmigung das Studium der evangelischen Theologie am Tübinger Stift. Das Magisterstudium schloss er im September 1792 mit seiner Magisterdissertation De malorum origine ab und begann im Wintersemester 1792/93 mit dem Studium der Theologie, welches er im November 1795 mit dem Konsistorialexamen beendete. Bereits auf der Klosterschule in Bebenhausen, die er von 1786 bis 1790 zur Vorbereitung auf das Theologiestudium besuchte, und während des Studiums beschäftigte er sich intensiv mit philosophischen (Immanuel Kant, Leibniz, Platon) und vor allem theologischen Fragestellungen (Hermeneutik, Bibelexegese, Gnosis). Schellings Magisterdissertation von 1792 sowie der im Jahr 1793 erschienene Aufsatz Ueber Mythen zeugen von einer engen Vertrautheit mit den exegetischen Methoden und Debattenlagen in der späten Aufklärungstheologie.

Seit dem Jahre 2007 werden an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien in vom FWF geförderten Editionsprojekten theologische Texte des jungen Schelling für die Historisch-kritische Ausgabe der Werke Schellings ediert. Diese „theologischen Jugendschriften“ sind bisher kaum der Forschung bekannt und wissenschaftlich noch nicht erschlossen. Bei diesen Texten aus dem Berliner Schelling-Teilnachlass aus dem Archiv der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften handelt es sich um exegetische Ausarbeitungen des jungen Schelling zu alt- und neutestamentlichen Schriften. In seine Tübinger Studienhefte hat Schelling sowohl Nachschriften von alttestamentlichen und theologischen Vorlesungen als auch eigene Ausarbeitungen und Stellenkommentare zu den Psalmen, Jesaja und Jeremia sowie dem Römer- und Galaterbrief des Apostels Paulus niedergeschrieben. Diese neuen Quellen dokumentieren auf einzigartige Weise den theologiegeschichtlichen Hintergrund der philosophischen Debatten in der frühen nachkantischen Philosophie.

Nachlass-Reihe der Historisch-kritischen Ausgabe der Werke F.W.J. Schellings:

Band II,1,1 (6 Texte aus den Jahren 1787 bis 1790):

  1. Psalmi, cum notaminibus e lectionibus
  2. Geschichte des Klosters Bebenhausen
  3. Ad Angliam (ein eigenständiges Carmen in den Hebdomarien)
  4. [Die Ursprache des Menschengeschlechts]
  5. Oratio canicularis (Abhandlung über den Nutzen der alten Sprachen)
  6. Über einige Oden Pindars
  7. Isocratis Panegyricus

Band II,3 (3 Texte aus den Jahren 1790/91, erscheint 2013):

  1. Vorlesungsnachschrift Christian Friedrich Schnurrer: Evangelium Johannis I (1790/91)
  2. Vorlesungsnachschrift Christian Friedrich Schnurrer: Zwölf Kleine Propheten (1790/91)
  3. Vorlesungsnachschrift Christian Friedrich Schnurrer: Kleine Propheten II (1790/91).

Band II,4 (5 Texte aus den Jahren 1792/1793, erscheint 2013):

  1. Vorstellungsarten der alten Welt über Verschiedene Gegenstände, gesammelt aus Homer, Plato u.a. (1792)
  2. Animadversiones ad quaedam loca Epistolae Romanos (1792/93)
  3. Vorlesungsnachschrift Theologische Polemik (1792/93)
  4. Kommentarentwurf zum Galaterbrief (1793)
  5. Exzerpte zu Paulinischen Grundbegriffen (1793)

Anhang: Nachträge Schellings aus seiner Würzburger und Münchner Zeit

Band II,5 (8 Texte aus den Jahren 1793 bis 1795):

  1. Parallelen aus Hakims Geschichte (1793)
  2. Vorarbeiten zu Markion (1794/95)
  3. Exzerpte zu De traditione ecclesiastica (1794/95)
  4. Geschichte des Gnosticismus (1794/95)
  5. Entwurf einer Vorrede (1793/94)
  6. Geschichte Jesu (1793/94)
  7. Über den Geist der Platonischen Philosophie (1794)
  8. Kommentar zum Timaeos (1794)

Anhang: Nachträge Schellings aus seiner Würzburger und Münchner Zeit

In dem aktuellen FWF-Projekt (P 21183-G15) werden folgende Texte für die „Historisch-kritische Ausgabe“ der Werke F.W.J. Schellings bearbeitet:

Band II,1,2 (3 Texte aus den Jahren 1789 bis 1790):

  1. Vorlesungsnachschrift Christian Friedrich Schnurrer: Hiob I (1789/90)
  2. Vorlesungsnachschrift Christian Friedrich Schnurrer: Hiob II (1790)
  3. Vorlesungsnachschrift Christian Friedrich Schnurrer: Hiob III (1790)

Band II,2 (4 Texte aus den Jahren 1789 bis 1792):

  1. Ausarbeitung zu den Psalmen (1789)
  2. Ausarbeitung zu den Psalmen (1792)
  3. Animadversiones in Jeremiam et Jesayam (Eigenständige Ausarbeitungen Schellings aus dem Jahre 1790/91)
  4. Jeremias (Nachschrift einer Vorlesung von 1790/91)

Institutionelle Kooperationspartner

Texte:

  • Christian Danz (Hrsg.), Schelling und die Hermeneutik der Aufklärung, Tübingen 2012.
  • Christian Danz, Mythos und Geschichte. Beobachtungen zur Geschichtsphilosophie des jungen Schelling. In: H. Paetzold/H. Schneider (Hrsg.), Schellings Denken der Freiheit, Kassel 2010, S. 169-191.
  • Christian Danz, Hermeneutik zwischen Text und Kontext. Überlegungen zur theologiegeschichtlichen Einordnung der Bibelauslegung des jungen Schelling. In: Wiener Jahrbuch für Theologie 8 (2010), S. 85-107.
  • Christian Danz/Jörg Jantzen (Hrsg.), Gott, Natur, Kunst und Geschichte. Schelling zwischen Identitätsphilosophie und Freiheitsschrift, Göttingen 2011.

Herausgeber:

  • Dr. Christopher Arnold
  • Dr. Michael Hackl

 

Projektleiter:

 

Projektmitarbeiter:

  • Dipl.-Theol. Uta-Marina Danz
  • Stud. theol. Alexander Hrncir
  • Stud. theol. Julia Stroj

 

Links:

 

Kontakt:

Prof. Dr. Christian Danz

Institut für Systematische Theologie und Religionswissenschaft

Universität Wien

Schenkenstraße 8-10

A-1010 Wien

Tel. +43-1-4277-32762

e-mail: christian.danz@univie.ac.at