Hybridedition ‚Schellings Berliner Philosophie der Offenbarung‘ (1841-45) (P 34383-G)

In dem vom FWF geförderten Projekt (P 34383-G) werden an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien Friedrich Wilhelm Joseph Schellings (1775-1854) Berliner Vorlesungen über ‚Philosophie der Offenbarung‘ (1841-45) der Forschung in einer textkritischen Hybridedition zugänglich gemacht. Das Projekt ist die Grundlage für zwei weitere Module, die der digitalen Edition des ‚Berliner Schelling‘ (1841-1854) gewidmet sind:
Modul 1: Schellings Berliner Philosophie der Offenbarung (1841-1845)
Modul 2: Schellings Berliner Philosophie der Mythologie (1842-1846)
Modul 3: Schellings Berliner Darstellung der negativen oder rein-rationalen Philosophie (1846-1854).

Schelling ist einer der bedeutendsten und einflussreichsten Vertreter des sogenannten Deutschen Idealismus. Seine Wirkung reicht weit über die Philosophie hinaus in verschiedene Wissensgebiete. Aber nach wie vor steht der Forschung keine verlässliche textkritische Ausgabe seines Spätwerks zur Verfügung. Ebenso ist der umfangreiche Teilnachlass Schellings, der im Archiv der BBAW aufbewahrt wird, der Forschung bislang nicht zugänglich. Die posthume Ausgabe des Spätwerks durch seinen Sohn Karl Friedrich August Schelling kann dieses Defizit nicht wettmachen.
Das Projekt „Elektronische Hybrid-Edition ‚Schellings Berliner Philosophie der Offenbarung (1841-1845)‘“ nimmt sich dieses gravierenden Desiderats der Forschung an und schafft erstmals eine digitale textkritische und werkgenetische Ausgabe der Berliner ‚Philosophie der Offenbarung‘. Wissenschaftliches Ziel des Projekts ist es, die monolithische Struktur der Philosophie der Offenbarung in den Sämmtlichen Werken aufzubrechen und deren werk- und textgeschichtliche Entwicklung wissenschaftlich zu rekonstruieren. Das realisiert das Projekt durch eine digitale datenbankbasierte open-access Edition in der Editionsumgebung ediarum. Schellings spätes Hauptwerk ‚Philosophie der Offenbarung‘ unterliegt auch noch während seiner Berliner Zeit von 1841 bis 1854 einer Weiterentwicklung. Genau das blendet die Fassung der Sämmtlichen Werke aus und suggeriert eine innere Abgeschlossenheit des Textes. Erst eine textgenetische Edition, die die werkgeschichtliche Entwicklung der Philosophie der Offenbarung ebenso durchsichtig macht wie deren komplexen debattengeschichtlichen Kontext, ermöglicht eine genaue Entschlüsselung seiner späten Philosophie, die dazu führt, klassische Deutungsmuster der philosophischen Entwicklung des 19. Jahrhunderts zu revidieren. So lässt sich an der Berliner ‚Philosophie der Offenbarung‘ zeigen, wie Schelling nicht nur die in der Mitte des Jahrhunderts einsetzenden Historisierungsschübe in den Wissenschaften angestoßen hat, sondern diese auch selbst in seinem Spätwerk produktiv aufnimmt.
Durchgeführt werden diese Arbeiten in drei miteinander verzahnten Säulen: a. digitale open-access Edition, b. wissenschaftliche Erschließung und c. Printedition.

→ Projekt-Präsentationsvideo

Projektleitung

Projektmitarbeiter

  • Dr. Christopher Arnold
  • Dr. Michael Hackl
  • Mag. Bernhard Lasser