Einen herzlichen Gruß zum Beginn des Sommersemesters 2023 aus der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien!

Das Semester beginnt wieder mit der neuen Veranstaltungsform, die das Semester eröffnet und zugleich wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die an einer Habilitation sitzen, zu Wort kommen lässt: "Post Doctoral Presentation" (PDP 2). Ich freue mich sehr, dass Dr. Michael Hackl sich bereit erklärt hat, diese Vortragsreihe mit einem Beitrag über "Theologie und Naturwissenschaft. Anmerkungen zu Bultmann und Pannenberg" fortzusetzen. Mitglieder und Freund*innen der Fakultät sind herzlich eingeladen, auch zum anschließenden Empfang im Hause!

Ferner finden Sie im Newsletter wie gehabt Informationen über Neues an der Fakultät sowie Hinweise auf bevorstehende Veranstaltungen, Termine und Kurzberichte. Extra hinweisen möchte ich erstens auf die Wiederaufnahme der Erasmustage der Fakultät Ende März, eröffnet mit einer Podiumsdiskussion über "Krieg und Frieden" am 28. März, sowie zweitens auf die neue Reihe der Fakultätsgottesdienste, die am 18. Juni, 10 Uhr in der Stadtkirche (Dorotheergasse) mit einer Predigt von Kollege Markus Öhler eröffnet wird! Außerdem wird es zwei öffentliche Vorträge geben: den Habilitationsvortrag von Astrid Schweighofer am 24. April um 14.30 Uhr zu "Mit dem Schwert des Mundes Christi." Nikolaus Gallus’ 'Kampf' um Luthers reformatorisches Erbe und die Abschiedsvorlesung von Rudolf Leeb am 27. Juni um 18.30 Uhr; Genaueres wird noch bekannt gegeben – auch hier ergeht eine herzliche Einladung an alle Interessierte!

So verbleibe ich mit herzlichen Grüßen
Uta Heil
(Dekanin)


Veranstaltungen

"Theologie und Naturwissenschaft" von Dr. Michael Hackl

Zum Beginn des Sommersemesters lädt das Dekanat zu einer feierlichen Semestereröffnung am Montag, den 6. März, um 18:30 Uhr in HS 1 der Schenkenstraße 8-10 mit anschließendem Empfang ein!

In diesem Rahmen wird auch ein wissenschaftlicher Vortrag von Dr. Michael Hackl geboten, und zwar zu „Theologie und Naturwissenschaft. Anmerkungen zu Bultmann und Pannenberg“:

Die Naturwissenschaften, besonders die Physik, streben danach, das Wesen der Natur mittels Empirie zu beschreiben. Dabei unterscheidet sich nicht nur der Gegenstand, sondern auch die Methodik von der Theologie, denn diese behandelt nicht das Wissen von der erfahrbaren Welt, sie hat den Glauben an Gott zum Thema. Ausgehend von diesem Problemfeld möchte der Vortrag den Eigenheiten der Theologie und der Naturwissenschaften nachspüren und danach fragen, wie sich beide Seiten zueinander verhalten. Ob der unterschiedlichen Perspektiven sind es doch wir Menschen, die der Glauben betrifft, und wir sind es ebenfalls, die wissen wollen. ‚Wohnen denn zwei Seelen in unserer Brust?‘

Es ergeht eine herzliche Einladung an Mitglieder und Freund*innen der Fakultät!

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Die Schriftauslegung altkirchlicher Autoren in alten Katenenhandschriften und neuen Datenbanken
Internationale Konferenz in Wien, 23.-25. März 2023

Das umfangreiche Schrifttum der altkirchlichen Autoren zur Schriftauslegung stellt – damals nicht anders als heute — die christliche Gesellschaft vor die Aufgabe, es zu erfassen und zu bewahren. Die Motivation dazu reicht von spirituellen Bedürfnissen bis hin zu wissenschaftlichem Interesse, damals wie heute. In der spätantik-frühbyzantinischen Zeit wurde dafür neben der direkten Abschrift einzelner Kommentare oder Texten wie Predigtsammlungen die Technik der Katenenhandschriften entwickelt; heute kommen zu gedruckten Büchern sowie Sammelwerken als Anthologien die neuen digitalen Möglichkeiten hinzu. Es stellen sich ähnliche Fragen: Was wird ausgewählt? Wie soll das Material erfasst und aufbereitet werden? Wieviel möchte man an zur Verfügung stehendem Wissen einbinden? Wie relevant sind die Autoren- bzw. Quellennachweise? Wie ist mit Differenzen, unterschiedlichen Meinungen, Häresien, kritischen Autoren umzugehen? Wie soll der Bibeltext präsentiert und hervorgehoben werden? Andere Varianten eingebunden werden? Sollte man alles technisch Machbare umsetzen?

Die Tagung befasst sich mit der byzantinischen Katenenüberlieferung, insbesondere zu den Psalmen, sowie auch mit den neuen technischen Möglichkeiten. Beiträge aus den Forschungsprojekten der Beteiligten, die alte und neue Perspektiven verbinden, sind willkommen.

Die Tagung findet im Rahmen des FWF-Projektes von Uta Heil, Sebastiano Panteghini und Thomas Klampfl zu der digitalen kritischen Edition der pseudathanasianischen Expositiones in Psalmos (O-32988-G) statt.

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28.-30. März 2023
mit einer Podiumsdiskussion zu "Krieg und Frieden"

Podiumsdiskussion

Der Krieg ist in Europa wieder näher gerückt. Der Überfall Russlands auf die Ukraine hat in der Politik und den Medien die Diskussion um nationale Aufrüstung und eine mögliche Ausweitung des Krieges in Europa wieder entfacht. Politiker, die einst für Versöhnung mit Osteuropa und für eine Abrüstung eintraten, sind teilweise heute wieder für eine Aufrüstung mit und Lieferung von Waffen in Kriegsgebiete. Andere befürworten eine Politik der Aussöhnung auch unter Hinnahme territorialer Verluste für unabhängige Nationalstaaten. Wie stellt sich heute die Theologie in den verschiedenen Disziplinen zu Krieg und Aufrüstung? Es gibt ja in der christlichen Geschichte durchaus theologische Rechtfertigungen von Krieg. Andererseits gab und gibt es aber auch pazifistische Strömungen innerhalb des Christentums.

Weitere Veranstaltungen und Vorträge entnehmen Sie bitte der Programmübersicht.

Online-Workshop at March 31 2023, 3-6 PM

Organisiert von Uta Heil (Österreich) und Samuel Fernandez (Chile)

Mit Sara Parvis; Alberto Camplani, Ephraim Ishak, und Geoffrey Dunn

Das erste ökumenische Konzil von Nizäa im Jahr 325 war nicht nur theologiegeschichtlich sehr bedeutend, sondern hat auch eine Reihe von 20 kirchenrechtlichen Kanones verabschiedet. Sie bieten knapp gefasst Beschlüsse zu verschiedenen Disziplinarfragen (Ordination und Hierarchie im Klerus; kirchliche Verwaltung und Bezirke; Status der Bischöfe von Alexandrien, Antiochien und Jerusalem; Bußregularien; Wiederaufnahme von Häretikern; Gebetshaltung an Sonntagen); und waren das Ergebnis bischöflicher Beratungen über kirchenrechtliche Probleme, mit denen die Bischöfe wahrscheinlich in ihren Diözesen konfrontiert waren. Diese Kanones stehen in der Debatte über das Konzil oft im Hintergrund, werden daher im Rahmen dieses online – Workshops von Spezialist*innen vorgestellt.

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Geschichte und Berichte

Workshop 14.-15. April 2023 an der etf

Organisiert von Uta Heil (Wien) und Judith Becker (Berlin)

Im Rahmen der Arbeitsgruppe zu "Massenveranstaltungen in der Geschichte des Christentums" der Sektion Kirchengeschichte der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Theologie (WGTh) laden Judith Becker (Berlin) und Uta Heil (Wien) zu einem Workshop zu Massentaufen in der Antike und in der Neuzeit ein. Referieren werden Hermut Löhr (Heidelberg) zu Massentaufen in altkirchlichen Apokryphen; Uta Heil (Wien) zu Massentaufen und die Christianisierung des Römischen Reichs; Johannes Heil (Heidelberg) zu Massentaufen und Zwangstaufen der Juden auf Menorca im 5. Jahrhundert, Maximilian Diesenberger (Wien), zu Massentaufen bei den Karolingern. Ferner aus der Neuzeit Ryan Hoselton (Heidelberg) zu Mass Conversions and Early Transatlantic Awakened Protestantism; Judith Becker (Berlin) zu Gruppentaufen in der Südindien-Mission im 19. Jahrhundert – eine Neuheit in Missionstheologie und -strategie; Frieder Ludwig (Stavanger) zu Gruppentaufen in der Mission in Ostafrika im 20. Jahrhundert und Sabine Hübner (Berlin).

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14.-16. April 2023
Jahrestagung der Deutschen Paul-Tillich-Gesellschaft

Die politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Realität verführt oft zur Resignation. Die Macht des Faktischen wird jedoch im Denken durch die Utopie gebrochen: Wie wäre es, wenn es ganz anders weiterginge? Könnten so ein frischer Geist und neues Handeln motiviert werden? Der evangelische Theologe Paul Tillich (1886–1965) hielt 1951 an der Deutschen Hochschule für Politik in Berlin eine Reihe von Vorträgen zum Thema „Die politische Bedeutung der Utopie im Leben der Völker“. Darin lotete er nach dem Zweiten Weltkrieg und vor dem Hintergrund des Kalten Kriegs die Funktion der Utopie für das politische Denken aus. Expertinnen und Experten zum Denken Paul Tillichs erörtern, ob und wenn ja welche Bedeutung utopischen Motiven für die gegenwärtige gesellschaftliche und politische Debatte zukommt. Die Jahrestagungen der Deutschen Paul-Tillich-Gesellschaft wenden sich an ein breites Publikum. Fachkenntnisse über Paul Tillich werden nicht vorausgesetzt.

Die Tagung vermittelt Grundlagen zum Gedanken der Utopie bei Paul Tillich. Dazu werden auch die theologischen Konzepte der Eschatologie und Imagination bei Paul Tillich eingeführt. Gemeinsam beschreiben Utopie, Eschatologie und Imagination den Aufgespannten Möglichkeitsraum persönlichen und gesellschaftlichen Handelns. In vertiefender Lektüre setzen sich die Teilnehmenden mit dem Quellentext: "Die politische Bedeutung der Utopie im Leben der Völker" auseinander. Anhand der Rede vom "christlichen Europa" und der Frage nach zeitgerechten Bildungsperspektiven werden zwei aktuelle Fragestellungen gemeinsam diskutiert.

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19.-21. April 2023

Im Rahmen der Tagung werden unterschiedliche Erinnerungsmedien, verschiedene Frömmigkeits- und Sozialmilieus wie auch museale Einrichtungen im österreichischen Protestantismus in den Blick genommen. Dabei wird ein Perspektivenbogen von Theologie und Geschichte über Architektur-, bis zu Literatur- und Kunstgeschichte gespannt.

Organisiert ist die Tagung von:

Martina Fuchs, Institut für Geschichte der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien; Leonhard Jungwirth, Institut für Kirchengeschichte, Christliche Archäologie und Kirchliche Kunst der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien; Matej Perč, Albert Schweitzer Haus-Forum der Zivilgesellschaft; Thomas Scheiwiller, Institut für Systematische Theologie und Religionswissenschaft der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien, und Astrid Schweighofer, Österreichische Akademie der Wissenschaften, Kirchliche Pädagogische Hochschule Wien/Krems.

→ Flyer

Nikolaus Gallus' "Kampf" um Luthers reformatorisches Erbe

Habilitationsvortrag von Astrid Schweighofer

Montag, 24. April 2023, 14:30 Uhr
Evangelisch-Theologische Fakultät
Schenkenstraße 8-10, 5OG, HS 1
1010 Wien

→ Plakat

Gemeinsam mit dem Arbeitsbereich Neues Testament des Instituts für Bibelwissenschaften an der Katholisch-Theologischen Fakultät organisiert das Institut für Neutestamentliche Wissenschaft den 77. Jahreskongress der Studiorum Novi Testamenti Societas (SNTS) in Wien. Er findet von 25.-29. Juli im Hauptgebäude der Universität und in der Schenkenstraße statt und wird, so hoffen Prof. Markus Öhler und Prof. Markus Tiwald, etwa 300 Wissenschaftler:innen aus der ganzen Welt nach Wien bringen. Das Organisationsteam aus den beiden Instituten arbeitet intensiv daran, einen hervorragenden Kongress auf die Beine zu stellen, der mithilft, Wien als Wissenschaftsstandort und die Theologischen Fakultäten als Stätten exzellenter Forschung zu präsentieren. Während des Kongresses werden neben Haupt- und Kurzvorträgen auch 15 parallele Seminare zu unterschiedlichsten Themen neutestamentlicher Forschung stattfinden, dazu aber auch Empfänge, ein Konzert und Ausflüge.

→ https://snts2023.univie.ac.at/


Neues Forschungsprojekt

Institut für Neutestamentliche Wissenschaft

Für vier Jahre wird zu dem Thema "Mockery and Torture in Passion Narratives" (P 36431-G) geforscht. Dieses Projekt untersucht griechische, römische und jüdische Quellen darauf hin, wie in ihnen Verspottung im Kontext von Folter dargestellt wird. Die Aufarbeitung der Texte aus unterschiedlichen sprachlichen und kulturellen Feldern wird ermöglichen, die Verbindung von Spott und Folter in den kanonischen und außerkanonischen Evangelien besser zu verstehen. Damit werden auch die theologischen und rhetorischen Interessen der jeweiligen Autoren erkennbar, die für ihre Darstellung des Leidens und des Todes Jesu leitend waren. Zudem lässt sich so besser rekonstruieren, wie antike Leser und Leserinnen diese zentralen Texte verstehen konnten.


Berichte

Von 7.-14. Januar 2023 fand in Mühlbach am Hochkönig nach der coronabedingten Pause wieder das Neutestamentliche "Skiseminar" statt. Es wurde gemeinsam mit der Theologischen Fakultät Bern veranstaltet. Unter der Leitung von Prof. Rainer Hirsch-Luipold (Bern) und Prof. Markus Öhler (Wien) präsentierten und diskutierten 17 Studierende zweier Fakultäten zu dem Thema "Lust – Liebe – Leben. Ethische und theologische Perspektiven im Neuen Testament“.

Die Tagesstruktur des Skiseminars sah vor, dass am Vormittag zwei Seminareinheiten stattfanden und ab mittags die Möglichkeit bestand, Ski zu fahren, Schneeschuhwanderungen zu machen oder die Ruhe zu genießen. Am Abend waren jeweils Teams für die Küche zuständig, bevor dann noch eine Seminareinheit auf dem Programm stand. Glücklicherweise schneite es am Anfang der Woche, sodass es tatsächlich eine winterliche Stimmung war, in der das Gemeinschaftsleben nicht zu kurz kam. Aber auch die Diskussionen über Epikurs Lustlehre, stoische Forderungen nach einem vernunftgeleiteten Leben, der Lobpreis des Eros durch Plutarch und die neutestamentlichen Aussagen zu Agape und Philia durchzogen die ganze Woche.

Vom 1.-2. Februar 2023 fand in Kooperation mit der Hebräischen Universität Jerusalem ein interdisziplinäres Joint Seminar an der etf statt. Unter dem Titel "Placating God(s) and Mighty Men" beleuchteten Professor*innen und Nachwuchswissenschaftler*innen der Assyriologie und der Hebräischen Bibel Texte zur Beschwichtigung von göttlichem und menschlichem Zorn. Die Beiträge gingen auf theoretische und methodische Herausforderungen bei der Beschäftigung mit antiken Emotionen ein. Diese stellten primär ein soziales und kollektives Phänomen dar und waren oft in Machtstrukturen eingebunden. Mit unterschiedlichen Strategien versuchten die behandelten Texte, Emotionen auszulösen und Empathie bei Menschen und Gottheiten zu wecken. Eine anregende Diskussion entwickelte sich an der Frage, inwiefern die Texte in Rituale eingebunden waren. Es zeigte sich, wie die Emotionalität der Hebräischen Bibel einerseits auf dem Boden der altorientalischen Kulturen steht und andererseits Besonderheiten aufweist.

Organisiert wurde das Joint Seminar von Prof. Marianne Grohmann (Wien) und Prof. Uri Gabbay (Jerusalem). Darüber hinaus zählten die Assyriolog:innen der Hebräischen Universität Prof. Nathan Wassermann, Yael Leokumovich und Yuval Levavi zu den Vortragenden. Von Seiten der Universität Wien waren zudem Prof. Michael Jursa, Shana Zaia (beide Assyriologie) und Arnim Janssen-Wnorowska (Hebräische Bibel) vertreten.

Israel-Exkursion

© Florian Hasengruber

© Silke Warnecke-Levy

Vom 12.-22. Februar 2023 war eine Gruppe von 21 Personen (größtenteils Studierende der ETF) gemeinsam mit Prof. Marianne Grohmann und Prof. Martin Rothgangel auf Exkursion in Israel, wobei Haifa (12.-17.2.) sowie Jerusalem (17.2.-22.2) als Aufenthaltsorte dienten. Unter der kundigen Führung von Silke Warnecke Levy wurden neben Haifa (Bahai-Gärten) und Jerusalem (u.a. Altstadt, Tempelberg) diverse antike und biblische Orte wie Cäsarea, Akko, Kafarnaum, Tabgha, Sepphoris, Jerusalem, Bethlehem, Wüste Juda (Wadi Kelt) und Totes Meer (Masada, En Gedi, Qumran) besucht.

Gleichfalls fanden Führungen in dem vor allem von christlichen Araber*innen bewohnten Ort Eilaboun mit der Friedensaktivistin Dina Awwad und in Yad Vashem mit Dr. Yael Richler-Friedman statt. Darüber hinaus wurden Gespräche mit Kolleg:innen der Universitäten Haifa (Prof. Yotam Hotam; Mariam Awad), Bar Ilan (Prof. Zehavit Gross, Dr. Ela Luria) und Jerusalem (Prof. Noam Mizrachi, Prof. Nili Wazana) geführt. Die anregenden Diskussionen fanden immer wieder einen gemütlichen Ausklang mit Wein und Billard. 

Martin Rothgangel wurde zum Vorsitzenden des akademischen Beirats des Zentrums für Lehrerinnen- und Lehrerbildung der Universität Bamberg gewählt.

→ https://www.uni-bamberg.de/zlb/org/beirat/

Im Rahmen einer Lehrveranstaltung zu "Digital Humanities" hat Frau Canan Arikan Caba im Februar 2023 im Projekt der digitalen kritischen Edition der Expositiones in Psalmos ein Praktikum an der etf absolviert. Sie hat hier ihre Kenntnisse und Fähigkeiten einer digitalen Edition (TEI-Encoding) vertieft und sich diverse Verfahren zur online-Präsentation (wie HTML) erschlossen. Das Praktikum wurde begleitet vom ACDH mit Thomas Klampfl und dem Projektteammitglied Sebastiano Panteghini.


Neue Mitarbeitende

Mitarbeiter bei Martin Rothgangel

Ich bin Benjamin Ahme, 31 Jahre alt und seit Oktober 2022 post-doc Assistent am Institut für Religionspädagogik der etf Wien. Ich habe in Tübingen und Edinburgh Englisch und evangelische Theologie auf Lehramt studiert, aber auch einige Zeit in Panama und den USA gelebt. Dass es mich nun aus Deutschland nach Wien verschlagen hat, passt gut zum Thema meiner vor kurzem erschienenen Dissertation, in der es um Internationalisierungsprozesse in der Religionspädagogik ging. Ich habe darin untersucht, inwieweit nationale Grenzen den Transfer religionspädagogischen Wissens erschweren und in welchen Konstellationen es zu internationalen Synergieeffekten kommen kann.

Aktuell beschäftige ich mich mit der Thematisierung von Islam und muslimischem Leben in unterschiedlichen Formen religionsbezogenen Unterrichts. Dafür arbeite ich in einer Kooperation der Universitäten Tübingen, Zürich, Potsdam und Wien mit einem großen Team von Studienassistent*innen, Prae- und Postdocs sowie Professor*innen und werte Interviews mit Lehrkräften und Schüler*innen aus. In diesem thematischen Zusammenhang ist auch mein Habilitationsvorhaben angesiedelt. Darin verfolge ich die Absicht, die Prinzipien interreligiösen Lernens im Hinblick auf einen spezifischen Fall zu konkretisieren: Unterricht zu muslimischem Leben, der aus einer evangelischen Perspektive erteilt wird. Ich freue mich, dieser Arbeit nun auch von Wien aus nachgehen zu können und dabei viele neue Begegnungen zu haben.

Mitarbeiter bei Christian Danz

Hi, I’m J.J. Warren, a new Ph.D. student under the supervision of Prof. Christian Danz. I completed a Master’s of Divinity degree (M.Div.) at Boston University School of Theology (‘22), and a Bachelor of Arts degree from Sarah Lawrence College (‘19) in New York City where I studied religion and creative writing. Here at Uni Wien I work at the intersection of Paul Tillich’s theology, queer theology, and ecclesiology. My book, Reclaiming Church, was published in 2020 and addresses how LGBTQ+ persons and allies can deconstruct the "clobber passages" and work toward creating a liberative faith. I am a candidate for ordination in The United Methodist Church (Evangelisch-methodistische Kirche), and I am looking forward to getting to know all of you here, the members of the Protestant Faculty and the VDTR, over the next few years.


Neue Publikationen

Hrsg. v. C. Danz/W. Schüßler, Berlin/Boston 2022

Die Tillich-Forschung hat sich in den letzten 20 Jahren grundlegend verändert. Stand in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts vor allem das Spätwerk, wie es in der Systematischen Theologie vorliegt, im Blickpunkt des Forschungsinteresses, so mehrten sich seit der Jahrtausendwende Untersuchungen zum Frühwerk und zur Werkgeschichte. Das liegt vor allem an den neuen Quellen, die der Forschung durch die Editionstätigkeit von Erdmann Sturm zur Verfügung gestellt wurden. Die Beiträge dieses Bandes gehen der Frage nach, wie sich das Bild der werkgeschichtlichen Entwicklung von Tillichs Theologie und Religionsphilosophie unter Einbeziehung dieser neuen Quellen darstellt und welche Aspekte seines Denkens Anknüpfungspunkte für gegenwärtige theologische Debatten bieten. Der Band umfasst folglich drei Teile: werkgeschichtliche Perspektiven, problemgeschichtliche Kontexte und systematische Anknüpfungspunkte. Auf diese Weise bietet der Erdmann Sturm zum 85. Geburtstag gewidmete Band einen prägnanten Überblick über die Tendenzen der gegenwärtigen Tillich-Forschung.

→ Bestellmöglichkeit

hg. v. C. Danz/E. Sturm, Berlin/Boston (De Gruyter) 2023

Der Band präsentiert Paul Tillichs Rezensionen, die er zwischen 1911 und 1955 publizierte. Damit rückt erstmals der Rezensent Tillich, seine Wahrnehmung und Auseinandersetzung mit anderen theologischen und philosophischen Positionen in den Blick, die bislang weitgehend unbekannt blieb. Dabei macht gerade die öffentliche Auseinandersetzung mit theologischen, philosophischen oder sozialwissenschaftlichen Neuerscheinungen sichtbar, wie sich die eigene Position in der Kritik und Affirmation von anderen Autoren formiert. Rezensionen geben stets einen Überblick über das eigene Fach, die in diesem diskutierten Probleme sowie seine Weiterentwicklung und zeigen, wie sich die Rezensentin oder der Rezensent in dem Diskursfeld der Disziplin positioniert. Doch nicht nur im Hinblick auf Paul Tillich ist die Rezensionstätigkeit von Theologen nur wenig erforscht.

→ Bestellmöglichkeit

in: Religions 2022, 13(11), 1075 (Christian Danz)

Against the background of the current debates about God and evil, the article elaborates in three stages of argumentation the thesis that statements about God must not be understood as factual or representational statements, but as descriptive elements of the reflexive structure of the Christian religious communication. On this basis, a new perspective on God’s relationship to evil in the world emerges, which, in contrast to the so-called theodicy debates, includes the self-view of the religious practitioners.

→ Link zur Onlinepublikation

ed. by Uta Heil, Leuven: Brepols, 2023

Seit der Christianisierung der planetarischen und der jüdischen Woche in der Spätantike ist die Vorstellung vom Sonntag als Ruhetag ebenso wie der Rhythmus der Sieben-Tage-Woche eine Konstante. Doch die Kulturgeschichte des Sonntags in der Spätantike und im Frühmittelalter ist komplex. Die Detailforschung offenbart eine größere Vielfalt, als es auf den ersten Blick scheint. So ersetzte der Sonntag nicht einfach den Sabbat, noch wurde das jüdische Sabbatgebot direkt übernommen. Auch die Sonntagsgesetze von Kaiser Konstantin gaben den Bewohnern des Römischen Reiches zwar offiziell einen arbeitsfreien Ruhetag, aber die Wirkung und Rezeption der Gesetze ist selbst bei christlichen Autoren schwer zu erfassen. Zudem war der Sonntag keineswegs ein zentrales Thema in der Geschichte des spätantiken Christentums, so dass die verstreuten Hinweise interpretiert werden müssen. Dieser Sammelband, der auf einer Tagung in Wien 2019 basiert, untersucht die Bedeutung des Sonntags und des Wochenrhythmus in der Spätantike und im Frühmittelalter im Alltagsleben der Menschen, im Mönchtum, auf Synoden, in weiteren kaiserlichen und kirchlichen Gesetzen sowie in disziplinären und liturgischen Entwicklungen. Auch Kontroversen mit dem jüdischen Sabbat sowie Überlegungen zum Aspekt der Ruhe, der Freiheit und der Nächstenliebe werden behandelt. Die Beiträge zeigen, dass der Tag des Herrn vor allem seit dem sechsten Jahrhundert im Zuge der Christianisierung der Gesellschaft und der Sakralisierung des Kalenders an Bedeutung gewonnen hat, wobei unterschiedliche Auffassungen und regionale Unterschiede berücksichtigt werden.

→ Bestellmöglichkeit


Abschlüsse und Doktoratsprojekte

Im letzten Studienjahr gab es am 30. Jänner 2023 folgende fakultätsöffentliche Präsentationen (FÖP) von Promotionsvorhaben:

Helena Junker, "Training of Religious Teacher in Europe. A qualitative-empirical study from 52 countries", betreut von Martin Rothgangel.

Bernhard Lasser, "Die Bildungsphilosophie Schellings von 1800–1810", betreut von Christian Danz.

Emil Lusser, "Geschichte und Offenbarung bei Adolf Schlatter, Wilhelm Lütgert und Paul Tillich", betreut von Christian Danz Jonas Simmerlein zu "Was gibt meinem Leben Sinn? Eine phänomenologische Typologie der Sinnstiftung in Philosophie, Psychologie und Theologie", betreut von Martin Rothgangel.

Nicola Mariani, "Walter Mostert’s Thought on Justification", betreut von Ulrich H.J. Körtner.

Gerrit Mauritz, "Theonomie und das Dämonische. Religiöser Sozialismus bei Paul Tillich und Eduard Heimann", betreut von Christian Danz.

Jonas Simmerlein, "Sinnphänomene. Was stiftet Sinn im Leben?", betreut von Wilfried Engemann.

 

Folgende Studienabschlüsse mit Masterarbeit wurden erreicht:

Christoph Igelsböck, „Resilienzförderung im Religionsunterricht - Einsatzmöglichkeiten der Konzepte Service Learning und Positive Peer Culture“, betreut von Robert Schelander.


Termine

Fakultätskonferenz (jeweils 14 Uhr)

13. März 2023

15. Mai 2023

19. Juni 2023

 

Mittelbausitzung (14-15:30 Uhr)

21. März 2023

Die gegenwärtigen Mittelbausprecher*innen sind Michaela Durst, Stefan Haider, Bernhard Lauxmann und Rebekka Rüger.

 

Scientific Advisory Board (SAB) mit Judith Gärtner (Rostock), Nils Henrik Gregersen (Kopenhagen) und Isolde Karle (Bochum)

9. Mai 2023, ab 9.30 Uhr (online)

 

Kollegiumsklausur im Kloster Laab

Freitag, 12. Mai, ab 15 Uhr – Samstag, 13. Mai 2023, Mittag

 

Vienna Doctoral School Theology and Religion (VDTR) Open Research Day

22. Mai 2023 für alle Doktorand*innen und Betreuer*innen der VDTR sowie alle Interessierte

 

Fakultätsgottesdienst

18. Juni 2023, 18 Uhr, Stadtkirche (Dorotheergasse 18)

(weitere Termine 2024: 21. Jänner, 16. Juni und 8. Dezember)

 

Akademische Abschlussfeie/Sponsionen

23. Juni 2023, 12 Uhr

 

Konsultationen mit der Kirchenleitung

26. Juni 2023, ab 16 Uhr (Ev. Zentrum, Severin-Schreiber-Gasse 3)


Leitungsteam

Funktionsperiode 2022-2024

Dekanin

Uta Heil

Vizedekan

Markus Öhler

Studienprogrammleiter (SPL)

Robert Schelander

Vize-SPL für Anrechnungen und Internationales

Marianne Grohmann

Doktorats-Studienprogrammleiter (DSPL)

Christian Danz