Exegese und Halacha: Die Auslegung biblischer Rechtstexte. Jüdische und christliche Perspektiven

Anna Tunger

Ziel dieses Dissertationsprojektes ist es, Anstöße für die Auslegung der biblischen Rechtstexte im Pentateuch, also weiter Teile der Tora, durch die Halacha zu gewinnen. Diese Perspektive verdankt sich dem jüdisch-christlichen Dialog der vergangenen Jahrzehnte und der zunehmenden Integration synchroner Methodenschritte in die historisch-kritische Exegese. Lange wurde die jüdische Hochschätzung der Rechtstexte christlicherseits als Anstoß im negativen Sinne gesehen. In diesem Projekt soll sie ein positiver Anstoß zum Lernen ("Talmud Tora") voneinander sein. Dafür wird die rabbinische Auslegung als Methodik untersucht und mit derzeit geltenden wissenschaftlichen Ansätzen verglichen. Daraus gewonnene Anstöße werden exemplarisch auf die Auslegung des Heiligkeitsgesetzes (Leviticus 17–26) angewendet.

Liturgisch werden die "Gebote und Weisungen" bis heute besungen, auch wenn diese selbst eine weniger große Rolle spielen. Hier ein Ausschnitt aus dem Benediktinischen Antiphonale.