Die von jedem Menschen zu bewältigende Herausforderung, unter vorgegebenen Bedingungen ein nicht vorgegebenes Leben zu führen, ist nicht nur für das weite Feld der Praktischen Philosophie, sondern auch für die seelsorgliche Beratung von großer Bedeutung. Im bipolaren Diskurs der Seelsorge des 20. Jahrhunderts, der sich zwischen kerygmatischen und therapeutischen Ansätzen bewegte, also "Heil" oder "Heilung" als Ziel von Seelsorge favorisierte, wurde diese Dimension weitgehend übersehen. Im Rahmen des Projektes werden Ressourcen der Lebenskunst auch im Kontext der christlichen Religion erschlossen und im Dialog mit Philosophie, Psychologie und Soziologie Leitlinien einer Seelsorgekultur erarbeitet, die die Frage nach einem gelingenden Leben impliziert.