Das Dissertationsprojekt widmet sich der Erforschung des rhetorischen Gebrauchs, der historischen Bedeutung und der theologischen Wertung der Schamemotion im ersten Brief des Paulus an die Korinther*innen. Dieser weist die höchste Dichte an Schamrhetorik und Schammotivik unter den paulinischen Schriften auf, die in den Diskurs der antik-mediterranen Kultur von Ehre und Schande eingebettet sind. Untersucht werden insbesondere der Gebrauch von Beschämung als pädagogischem Instrument sowie die davon abweichende Vorstellung von Scham als einer mithilfe von Inversionslogik zu überwindenden Emotion. Ein spezifischer Fokus des Projekts liegt zudem auf der Erforschung genderspezifischer Scham.