Maria aus Magdala ist die prominenteste Jüngerin Jesu im Neuen Testament, sie ist dort Zeugin von Kreuzigung, Grablegung und Auferstehung. In Anknüpfung an die neutestamentlichen Texte zeigen
apokryph gewordene Schriften des zweiten und dritten Jahrhunderts Maria Magdalena als Dialogpartnerin Jesu, als Übermittlerin seiner Lehren und als Jüngerin, die von Jesus besonders geliebt wurde; sogar ein
Evangelium wurde nach ihr benannt. Vielfach wird dabei neuerdings postuliert, in den apokyphen Texten wäre alles besser für die Frauen.
Dass die Sache möglicherweise komplizierter ist, zeigt jedoch schon ein Blick auf das Ende des Thomasevangeliums, wo Jesus konstatiert, Maria müsse – so wie alle anderen Frauen auch – „männlich" werden, um ins Reich Gottes eingehen zu können. – Der Vortrag wird sich in die Welt der Apokyphen begeben und am Beispiel Maria Magdalenas solche und andere Aussagen über die Geschlechterdifferenz betrachten.
14. März, 11:30 Uhr, HS 3